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Stand: 05.07.2023, 05:22 Uhr

Das haben die Passagiere des Marabu-Flugs sicher noch nie erlebt. Weil die Crew kein Deutsch und kaum Englisch kann, macht ein Fluggast die Ansagen.

München/Hamburg – Die junge Fluggesellschaft Marabu Airlines macht immer wieder Schlagzeilen, allerdings meist keine guten. Auf einem Flug der Airline von der griechischen Insel Kos nach Hamburg, der mehrfach verschoben wurde, musste die Crew eine Passagierin bitten, die Bordansagen zu machen. Laut Berichten der Zeitung Bild sowie des Senders RTL war der Grund dafür eine Sprachbarriere seitens der Crew.

Passagierin muss Bordansagen machen, weil Malibu-Airlines-Crew kein Deutsch spricht

In einem der Bild vorliegenden Video filmt ein Fluggast die Situation an Bord des Marabu-Airlines-Fluges MBU 6641. Die Fluggäste stehen teils in den Gängen und alle Augen sind auf eine Passagierin gerichtet, die gerade eine Bordansage im Namen der Crew macht.

Bei der noch nicht einmal ein Jahr alten Fluggesellschaft Marabu hapert es noch des Öfteren. Passagiere müssen teils enorm lange Wartezeiten erdulden. Teils werden Flüge auch komplett gestrichen. Auch der Flug nach Hamburg wurde mehrfach verschoben, nachdem sich die Fluggäste bereits an Bord der Maschine befanden. Die Ansage übernahm laut dem Bericht von RTL dabei jeweils die Passagierin. Insgesamt drei Ansagen soll die gemacht haben.

Airline dementiert, dass Crew Bordansagen aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse nicht machen konnte

Zunächst war der Flug einfach nur verspätet. Dann kam die Information, dass man nicht mehr in Hamburg landen könne. Daraufhin sollte der Flieger in Hannover landen und die Fluggäste von dort aus mit dem Bus nach Hamburg gebracht werden. Aber auch dazu kam es schlussendlich nicht.

Das Video, das der Bild vorliegt, zeigt die letzte Ansage der Passagierin. In diesem erklärt die Passagierin ihren Mitreisenden, dass der Abflug auf den nächsten Tag verschoben ist. Einziger Trost für die Reisenden: Wenigstens ging der Flug dann doch direkt nach Hamburg. Ein Crewmitglied ist, zumindest in den von Bild gezeigten Ausschnitten, nicht zu sehen.

Gegenüber RTL widerspricht die Fluggesellschaft den Vorwürfen, dass die Crew nur unzureichende Englischkenntnisse hatte. „Die Crews aller von Marabu eingesetzten Wetlease-Partner sprechen Englisch“, stellte eine Unternehmenssprecherin von Marabu Airlines dem Sender gegenüber klar.

Marabu führt einen Großteil der Flüge nicht selbst durch

Wie das Portal reisereporter berichtet, besitzt die Fluggesellschaft selbst nur ein einziges Flugzeug, einen Airbus A320 Neo. Die Airline setzt deswegen viel auf Wetlease-Partner, um ihre Flüge durchzuführen. Gemeint sind damit Maschinen anderer Fluggesellschaften, die Marabu inklusive Crew anmietet.

Dieses Verfahren ist nicht unüblich. Bei den Wetlease-Partnern von Marabu kam es aber immer wieder zu Pannen und Problemen, wie auch in diesem Fall. Interessant wird auch, wie die junge Airline mit den durch die vielen Verspätungen entstandenen Entschädigungsansprüchen, auf die die Passagiere ein Anrecht haben, umgeht. (sp)