Flugbegleiter ist ein anstrengenderer Job, als vielen bewusst ist. Die Bezahlung spiegelt das nur bedingt wieder, zumal die Kabinencrew in einer bestimmten Situation oftmals keinen Lohn erhält - und das, obwohl sie für die keine Schuld trägt.

Flugbegleiter sind für das Wohl und allem voran die Sicherheit der Passagiere verantwortlich. In den Augen nicht weniger Fluggäste sind sie jedoch uniformierte Kellner - und Blitzableiter für schlechte Laune, wenn der Flug Verspätung hat. Ein entscheidender Grund, weshalb dies nicht angebracht ist, beschreibt eine Flugbegleiterin auf TikTok.

Denn tatsächlich wird mit dem Gehalt nur die Zeit vergütet, die Flugbegleiter im Flieger beziehungsweise in der Luft verbringen. Verzögert sich das Boarding und der Flug, entstehen zwar Überstunden für das Personal - bezahlt werden diese aber nicht, wie die deutsche TikTokerin @kates.diary in einem Video erklärt.

Ähnliches berichtete die US-Flugbegleiterin Heather Poole in ihrem Buch "Wir haben soeben unsere Reiseflughöhe vergessen: Eine Stewardess erzählt". Die TikTokerin plädiert also dazu, schlechte Laune über Verspätungen nicht an der Crew auszulassen. "Die sind die Allerletzten, die was dafür können - und die Zeit am Boden wird für die Kabinencrew nicht bezahlt", betont sie.

So viel verdienen Flugbegleiter im Schnitt

Ohnehin gehören Flugbegleiter in Deutschland nicht zu den Topverdienern. Anders als bei den meisten anderen Berufen wird die Ausbildung nicht entlohnt und kostet je nach Airline sogar noch etwas. Danach beträgt das durchschnittliche Jahresgehalt in Deutschland nach Rechnungen der Bundesagentur für Arbeit (Stand: 2021) rund 30.700 Euro brutto. Das liegt deutlich unter dem Durchschnitt von knapp 48.000 Euro, den das Statistische Bundesamt 2021 ermittelte.

Gar nicht so himmlisch: Geheimnisse einer Flugbegleiterin

Auch hier kann der Verdienst je nach Airline jedoch stark variieren: Bei einer Billig-Fluglinie wie Ryanair beträgt das monatliche Grundgehalt beispielsweise nur zwischen 1.400 und 1.700 brutto. Oft beinhaltet der Tarif Zuschläge und Spesen wie Schichtzulagen, Nachtschichtzulagen oder sogenanntes Abwesenheitsgeld, wenn man bei Langstreckenflügen länger unterwegs sein muss. Nur die Arbeit am Boden wird oft nicht vergütet.

Flugbegleiter: Strenge Regeln am Arbeitsplatz

Dabei ist der Beruf des Flugbegleiters nicht nur körperlich anstrengend - Lufttrockenheit, Luftdruck, Lärm und Strahlung machen ihnen zu schaffen, ganz zu schweigen von ständigem Erleben von Start und Landung - sondern geht auch mit diversen, teilweise äußerst strengen Auflagen einher. Dabei sind nicht nur Uniform und andere äußerliche Merkmale wie Make-up und Frisur meist fest geregelt, sondern auch Größe und nicht selten sogar Gewicht.

Meist diene dies lediglich dazu, um sicherzustellen, dass Flugbegleiter körperlich in der Lage sein müssen, alle Passagiere in einer Notsituation so schnell wie möglich zu evakuieren, wie Flugbegleiterin Clarissa Weber dem Portal Travelbook erklärte, und nicht alle Fluglinien hätten Vorgaben beim Gewicht. Allerdings gäbe es auch es auch Airlines, die auf ein möglichst geringes Körpergewicht bestehen.

Video: So viel verdient der Deutsche im Durchschnitt